Guter Vorsatz: eine Auszeit von der digitalen Welt
Für viele Menschen fällt auch in diesem Jahr an Silvester der Startschuss für das Umsetzen guter Vorsätze. Zu den Klassikern – abnehmen, sich mehr bewegen und mit dem Rauchen aufhören – gesellt sich vermehrt auch der Vorsatz, weniger Zeit online zu verbringen. Neudeutsch nennt sich das Digital Detox.
Facebook, WhatsApp, verschiedene Nachrichtenseiten, Spiele und vieles mehr – mit dem Smartphone können wir uns stundenlang beschäftigen. Nebenbei nutzen wir noch Tablet und Laptop oder den guten alten PC.
Dank des Internets verschwimmen auch Arbeit und Privates immer mehr. So ist es für viele ganz normal, selbst im Urlaub oder unter dem Weihnachtsbaum noch schnell einmal die dienstlichen Mails zu checken oder sich mit den Kollegen auszutauschen.
Richtige Freizeit gibt es kaum noch. Häufige Folgen der ständigen Erreichbarkeit sind Konzentrationsprobleme, Schlaflosigkeit, depressive Verstimmungen und manchmal auch ein Burnout.
Um dem vorzubeugen, entscheiden sich immer mehr Menschen für eine – zumindest vorübergehende – Auszeit von der digitalen Welt. Inzwischen gibt es hierzu sogar spezielle Angebote, die sogenannten „Digital-Detox-Reisen“.
Einfach mal nicht erreichbar sein
Mit Ausflügen in die Natur sowie Wellness-, Yoga-, Fitness- und Sportangeboten holen Hotels die Gäste aus der digitalen zurück in die reale Welt. Wer mehrere Tage ganz bewusst ohne Handy, Laptop und Co. leben möchte,kann ein Feriencamp besuchen, in dem diese Geräte absolut tabu sind.
Hier geben die Teilnehmer ihre elektronischen Geräte zu Beginn ab und bekommen sie erst am Ende wieder ausgehändigt. Statt zum Surfen ins Internet geht es dann an den Strand, zum Yoga auf die Wiese oder zum Wandern in den Wald.
Digital Detox im Alltag
Doch jeder Urlaub von der digitalen Welt geht einmal zu Ende. Dann besteht die Herausforderung darin, sich auch im Alltag Auszeiten zu schaffen und sich zumindest stundenweise aus dem Internet, von PC und Smartphone zu verabschieden.
So kann es gelingen
Bei der Arbeit: Ständige Erreichbarkeit stresst und wirkt sich negativ auf die Gesundheit und Leistungsfähigkeit aus. Darum ist es auch im Interesse des Arbeitgebers, Mitarbeitern Pausen zu ermöglichen. Sprechen Sie das Thema offen an und vereinbaren Sie gemeinsam im Team, zu welchen Zeiten Sie erreichbar sein können und wollen.
In der Freizeit: Legen Sie auch für sich selbst fest, wann die elektronischen Geräte einfach aus bleiben, etwa regelmäßig am Sonntagnachmittag. Schalten Sie das Telefon auch bei Treffen mit Freunden ab. Nur dann gehört Ihre Aufmerksamkeit ganz dem Gegenüber, ohne dass ständig aufpoppende Nachrichten, Vibrieren und Piepen stören.
Mit der Familie: Beschließen Sie mit der ganzen Familie, dass bei den Mahlzeiten elektronische Geräte außer Reichweite bleiben. Gönnen Sie sich auch am Wochenende wenigstens einige Stunden zusammen ohne Smartphone, Tablet und Laptop. So schaffen Sie Freiräume, um gemeinsam etwas zu unternehmen.
Klein anfangen: Sich wieder mehr an ein Leben offline zu gewöhnen, gelingt nicht von heute auf morgen. Fangen Sie mit kleinen Schritten an und schalten Sie das Smartphone zunächst etwa eine Stunde und später hin und wieder auch tagsüber aus. Dies wirkt sich bereits positiv auf die Lebensqualität aus. Ihr Körper wird es Ihnen danken.
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