Freunde fürs Leben - Auch für die Gesundheit wichtig
Echte Freunde gehen gemeinsam durch dick und dünn. Warum dieses vertraute Miteinander sogar für die Gesundheit gut ist.
Sie nehmen sich Zeit für Gespräche und gemeinsame Unternehmungen, geben Rat, leisten praktische Unterstützung, bewahren Geheimnisse und begleiten uns durch Lebensphasen hindurch. Sie schenken Vertrauen und fangen uns in Krisen auf – Freunde.
Wie wichtig sie sind, haben die meisten von uns nicht zuletzt in der Zeit der Pandemie erfahren, als viele Kontakte plötzlich wegbrachen. Aber Freundschaften haben nicht nur in Krisen eine enorme Bedeutung. Kita-Kinder brauchen ihre Sandkastenfreunde genauso wie Senioren ihre über Jahre hinweg gepflegten Beziehungen zu Gleichgesinnten. Ob Busenfreundin, Sportkumpel oder Studienfreunde – ihre Nähe tut in jedem Alter gut.
Garant für positive Effekte
Freunde dienen als seelische Stütze, indem sie emotionale Wärme, positive Gefühle, Zugehörigkeit und Geborgenheit geben. Die Wissenschaft entdeckt immer mehr positive Effekte. Freunde steigern messbar die Lebenszufriedenheit und wirken stabilisierend auf die Psyche. Das weiß jeder, der sich einmal mit Liebeskummer bei Freunden ausweinen durfte.
Das hilft nicht nur der Seele, sondern auch dem Körper. Freunde tragen direkt zu unserer Gesundheit bei, etwa indem sie das Risiko für Bluthochdruck und Depressionen, für Übergewicht oder Entzündungen senken und so auf längere Zeit betrachtet unser Leben verlängern. Ein Grund dafür: Die Anwesenheit von Freunden dämpft die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol. Und weniger negativen Stress zu erleben, schützt vor vielen Gesundheitsrisiken.
Freunde kann man also gar nicht genug haben. So fanden Forscher heraus, dass es zwischen dem körperlichen Wohlbefinden und der Größe des Freundeskreises einen messbaren Zusammenhang gibt1. Je mehr Freunde etwa Jugendliche haben, desto geringer ist ihr Risiko, in nächster Zeit krank zu werden.
Ein guter Grund also, einmal zu überlegen, welche vielleicht etwas eingeschlafenen Freundschaften man wieder zum Leben erwecken könnte, welche alte Freundin, welcher Kumpel vielleicht auf eine Verabredung wartet. Am besten gleich das Telefon in die Hand nehmen, denn Freundschaften fallen nicht vom Himmel, man muss sie pflegen.
Auch Freundschaften müssen Sie pflegen
Ehrlich bleiben:
Nur wenn Sie authentisch bleiben, hat Freundschaft auf Dauer Bestand. Auf der Basis können Sie dem anderen Ihre (auch einmal unangenehme) Meinung sagen.
Gemeinsame Erlebnisse schaffen:
Die Erlebnisse und Erinnerungen daran verbinden.
Rituale einrichten:
Ob gemeinsam Geburtstag feiern oder einmal pro Woche telefonieren: So verliert man sich (auch über größere Entfernungen) nicht so schnell aus den Augen und nimmt am Leben des anderen teil.
In Krisen da sein:
Gute Freunde sind auch in schlechten Zeiten für einander da. Stecken Sie dann eigene Bedürfnisse zurück.
Zeigen Sie Wertschätzung:
Zeigen Sie dem anderen öfter, dass Sie dankbar sind, dass es ihn gibt und dass Sie aus der Freundschaft Kraft ziehen.
Quellen und Bildquelle:
1 Fehr, B., & Harasymchuk, C. (2018). The role of friendships in well-being. In J. E. Maddux (Ed.), Subjective well-being and life satisfaction (pp. 103–128). Routledge/Taylor & Francis Group. https://psycnet.apa.org/record/2017-47527-005
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